Was für eine Gala! England fegte an der Frauen-EM im eigenen Land Schweden im Halbfinal – arbitriert übrigens von der Schweizerin Esther Staubli – gleich mit 4:0 weg und zog ins Endspiel im ausverkauften Wembley-Stadion ein. Für besonders grosse Begeisterungsstürme sorgte das 3:0 der «Lionesses» durch Alessia Russo.
Die 23-jährige Mittelfeldspielerin von Manchester United erwischte Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl mit dem Absatz zwischen den Beinen.
Das Tor sorgte in den sozialen Medien und bei Expertinnen und Experten für Jubelstürme. Abby Wambach, ihres Zeichens Weltmeisterin mit den USA, schrieb: «Ich habe meine ganze Karriere von so einem Tor geträumt, ist nie passiert. Alessia Russo, ich verbeuge mich.»
I dreamt of scoring a goal like that my whole life. Never happened. @alessiarusso7 take a bow. Go on England.
— Abby Wambach (@AbbyWambach) July 26, 2022
Arsenal- und England-Legende Ian Wright war ebenfalls begeistert: «Die Improvisation war fantastisch. Russo hat nach ihrer Einwechslung sofort den Unterschied ausgemacht. Wir nennen sie jetzt nur noch ‹Lessi›, wie Messi.» Derweil sprach der frühere Liverpool-Akteur Michael Owen von einem «brillanten Abschluss».
The reactions at Trafalgar Square to 𝙩𝙝𝙖𝙩 @alessiarusso7 finish 🤩#WEURO2022 | #ENG pic.twitter.com/ou37yHSmbH
— UEFA Women's EURO 2022 (@WEURO2022) July 26, 2022
Englands Trainerin Sarina Wiegman lobte ihre Spielerin in höchsten Tönen: «Du musst extrem viel Mut haben, um so etwas Überraschendes, so etwas Unerwartetes zu versuchen.» Die Torschützin selbst betrachtete die Situation deutlich nüchterner:
Vielmehr richtet Russo den Blick voraus auf den Sonntagabend im ausverkauften Wembley, wo entweder Deutschland oder Frankreich wartet: «Wir können das Endspiel kaum erwarten. Es war eine grossartige Leistung heute, ein harter Test. Wir sind positiv, aber haben noch viel Arbeit vor uns.»
Die englische Presse zeigt sich gewohnt euphorisch und träumt nach zuletzt drei Halbfinal-Niederlagen in Folge bereits vom Titel im eigenen Land. Nicht Himmel und Hölle, sondern «Heaven and heel» (Himmel und Absatz) titelt etwa «The Mirror» im Sportteil. Der «Daily Express» setzt auf den klassischen englischen Fussballspruch «It's coming home».
Mirror Sport: Heaven and Heel #TomorrowsPapersToday pic.twitter.com/aY9nGVFpOx
— George Mann 🫧⚒️🫧 (@sgfmann) July 26, 2022
Die «Sun» schreibt derweil davon, wie sich «ein dominantes England in den Final getanzt» habe, und fordert auf der Titelseite: «Und jetzt bringt uns Deutschland (oder Frankreich) im Wembley!» Ohne Zweifel eine Anspielung auf den WM-Final 1966 mit dem berühmten Wembley-Tor von Geoff Hurst.
Tomorrow's front page: England's Lionesses hammer Sweden 4-0 to set up a Euros final against France or Germany at Wembley https://t.co/KNOOBYRaRA pic.twitter.com/6zSb2xIe4L
— The Sun (@TheSun) July 26, 2022
Eins ist klar: In Fussball-England herrscht mindestens bis am Sonntagabend Partystimmung. (abu)
Es ist wohl eines der berühmtesten Fan-Bilder der Fussballgeschichte. Weil es die Leidenschaft perfekt einfängt, die man in der Kurve ausleben kann, und das schon als Kind. Dass es nicht die feine Art ist, als Fünfjähriger anderen mit zornigem Blick den Mittelfinger zu zeigen, macht das Bild des Fotografen Jasper Juinen zum vielfach geteilten Meme.